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TASMANIEN RUFT! LOLA KOMMT!

Hallo Tasmanien!

 

Is nicht mehr weit! Flüge sind auch günstig! Na dann. Also ja dann. Dann JA!

 

Ich saß in meinem Hostel in Melbourne. Kurzentschlossen buchte ich einen Flug samt Mietauto nach Tasmanien.  Ab zum Flughafen, TASMANIEN ruft! ICH KOMME!

 

Landeanflug. 

 

WOW! Gut, dass ich dem Ruf gefolgt bin blitzt es mir als das Flieger sinkt. Noch kann ich nicht viel sehen, aber was ich sehe ist, dass es eine verdammt gute Idee war!

Der Flughafen in Launceston ist klein, charmant und äußerst einladend. Ich schlendere mit meinem gepunkteten Trolly Richtung Autovermietung um meinen SUV abzuholen! Lieber eine Nummer größer dachte ich, im SUV fährt es sich zur Not auch auf holprigen Gelände und schlafen lässt sich bestimmt auch raumgreifender als in einer Micro Mouse.

 

UPSI. KEINE AUTORESERVIERUNG vorzufinden.

 

Hm. Kein Problem sag ich der lieber Dame, die hinter dem Tresen krampfhaft nach meiner Reservierung sucht. Ich lehne am Pult, trinke mein leckeres Sprudelwasser und wiederhole wieder, kein Problem, dann soll's nicht sein…. Als  am Nebenschalter eine sehr sympathische Angestellte eines Mitbewerbers mir zuflüstert, dass wenn meine Reservierung nicht auffindbar ist, sie ein Auto für mich hat, wenn ich will. Und genauso kams. Ich durchsuchte mein Mobiltelefon nach der Reservierungsbestätigung meines Mietwagens, aber verflixt und zugenäht und zu guter letzt- glücklicherweise, war da nichts auffindbar! Also dankte ich der netten Dame, nahm dies als Zeichen und rutschte a la’ James Dean einen Meter weiter, lächelte die äußerst attraktive Mitarbeiterin an und sagte: Dann soll es so sein! Hier bin ich! Und ich brauche dringend einen fahrbaren Untersatz! Und wie soll es anders sein, das Auto war um ein ganz schön großes Eck günstiger UND größer! JA! SO mag ich das! 

Und dann schlenderte ich über den Parkplatz mit meinem Schlüssel in der Hand. Ich drücke den Knopf auf meinem Schlüssel und scanne den Parkplatz, wer von den schnittigen Fahrgestellen mir zublinzelt und siehe da, blinzelt GENAU das Auto, dass ich mir schon von weitem erhofft hatte. Ich näherte mich, stellte meinen Trolley zuerst ab, stellte mich dem Auto vor, umrundete es mehrmals kommentierend wie schön es sei und schenkte hörbar den gelungenen Kurven Aufmerksamkeit. Dann bedankte ich mich schon vorab dafür, dass ich einsteigen darf, fahren und dafür dass es mir so gut es kann helfen wird, gut durch Tasmanien zu reisen.Dann erst, packte ich meinen Trolley in den Kofferraum, sortierte gleich alles an Ort und Stelle. Richtete mich ein als wäre es von nun an mein Wohnzimmer, setzt mich auf den Fahrersitz und fein justierte alle Einstellungen. Aber JETZT! JETZT geht's los.

 

Mein erstes Mal in Tasmanien. Zwei Kilometer gefahren. Dreimal mich selbst gekniffen. Viermal mir die Augen gerieben und völlig liebestrunken stellte ich den Wagen an der nächstmöglichen Straßenbucht ab, um mit allen fünf Sinnen Tasmanien zu spüren.

Ich erinnere mich genau, als ich dieses Land betrat… Freudentränenreich lachte ich laut und rief: “Hallo TASMANIEN! Was bist DU denn für ein wunderschönes Wunderschönes! Ist deine Luft hier LSD getränkt, oder siehst du tatsächlich SO aus? WIE WUNDERWUNDERLÄNDLICH bist DU DENN????”

Ich berührte den Boden um sicher zu gehen dass ich da war. Und als ich die Erde zwischen meinen Fingern spürte, kullerte mir eine Träne zu Boden weil ich wusste, das hier … war echt. Und ich ECHT da. Wow… war ich dankbar, war ich fasziniert, war ich ehrfürchtig. Dann stieg ich wieder ein in mein tolles Auto, und fuhr weiter. 

Meine Begeisterung über all das was ich hier sah war so unbeschreiblich! Auf den folgenden Kilometern unterhielt ich mich einfach mit meinem Auto, weil ich unbedingt laut sagen musste wie schön ich Tasmanien empfand…. 

 

Meine Tour in Tasmanien begann in Launceston, führte über Port Arthur nach Hobart und wieder zurück nach Launceston. Grob zusammengefasst.

Ich besuchte Coles Bay, stoppte in Swansea und da ich vor lauter Aufregung ganz vergaß mich um eine Bleibe zu kümmern, endete mein Tag völlig erschöpft an einem Strand. Menschenverloren, ruhig und fast verlassen. Bloß zwei weitere Autos auf dem dunklen Parkplatz. Ich hatte keinen Schimmer wo ich war. Jedenfalls schien es mir für die Nacht perfekt. Ich versuchte mir mein Auto so einzurichten, dass ich schlafen konnte. Jedoch… das klappte nicht besonders gut. Das lag aber eher daran, dass ich dachte ich schlafe bei offenem Fenster um das Meeresrauschen zu hören. Tja. Die Rechnung machte ich in dieser Nacht aber ohne Mosquitos! Haha! Aber ja… ich wusste schnell, dass würde ich schlafen sollen, würden sie mich nicht wach halten. Also lag ich einfach so da, ausgestreckt auf dem Beifahrersitz und starrte auf die brechenden Wellen die vom Mondlicht nur ein wenig glitzernd auf mich zurollten. Ich atmete tief die Meeresluft, beobachtete meine Umgebung aufmerksam und manchmal bin ich einfach ausgestiegen und starrte in den Sternenhimmel. Irgendwann schlief ich dann doch ein… und erwachte… 

Vor mir ein Sonnenaufgang und neben mir ein Campervan, aus dem zwei Surfer grinsend dem Ruf der Wellen folgten. Ich ließ mir Zeit beim munter werden, genoss das Schauspiel vor meinen Augen, bewunderte die Wellenreiter, und setzte dann meine Reise Richtung Port Arthur fort. Unterwegs kam ich an einem Wanderpfad vorbei. Dort hielt ich an und quatschte kurz mit einem Arbeiter der dort die öffentliche Sanitäre Einrichtung pflegte. Er sagte mir, ich könne dem Wanderpfad einfach folgen, allerdings gibt es keine Stationen unterwegs, also sollte ich unbedingt genug Wasser dabei haben, sollte ich dort wandern. Besser organisiert seien die kostenpflichtigen Wanderrouten Tasmaniens welche eben aber auch von vielen oder den meisten Touristen besucht ist. Ich hatte wenig Wasser dabei also fuhr ich nochmal zurück in den Ort Port Arthur. Ich shoppte mir einige Liter Wasser, fuhr kurz zur Touristeninformation aber machte recht schnell kehrt, als ich sah wie sich der Parkplatz füllte und Massen Tickets lösten um sich im historischen Part Arthur Park die Beine zu vertreten. Ich fuhr zurück an den entlegenen Wanderweg MAINGON BLOWHOLE.

Tja, mein Gefühl war doch etwas mulmig, als ich den Wanderweg betrat, den ich wusste nun ja schon von Australien, dass Wege die verwachsen und ruhig sind, schon mal Schlangen beherbergen können die ich möglicherweise in ihrer Ruhe stören könnte, was möglicherweise… für mich ein Nachteil sein könnte. Aber dann… starrte ich auf den Menschenleeren Weg, fragte mich was denn passieren könnte, außer, dass ich gebissen werde, umfalle, gerettet werde oder nicht, sterbe oder nicht sterbe… und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Keine Ahnung war meine Antwort mir selbst gegenüber und das weil mir das Gefühl des nicht Wissens irgendwie gefiel, machte ich genau deshalb den ersten Schritt. Und mit jedem Schritt gewöhnte ich mich mehr an das mulmige Gefühl des Unwissens, des Ungewissen und der scheinbaren Unsicherheit. Plötzlich war es normal und das Adrenalin bei jedem Schritt fühlte sich letzten Endes einfach gut an. Ich stapfte durch das Gebüsch, sank in den Sand, kletterte eine Sanddüne empor, rutschte sie am anderen Ende wieder hinab, kletterte zwischen Felsspalten auf ein Plateau und erreichte die sagenumwobene Blowhole….

WOW. Ganz allein stand ich dort. Ich zitterte vor Respekt… denn vor mir lag eine Schlucht. Die Wellen donnerten in die Felsspalte. Ein Schritt zu weit würde hier bedeuten nicht zurück zu kehren. Ich näherte mich auf allen vieren um mir das Gefühl sicheren Bodens unter den Füßen zu verstärken. Aber ich wollte es genau sehen. Wow…. und dann setzte ich mich dort auf einen Felsen, knabberte Nüsse und starrte ungläubig um mich…. ich konnte mein Glück nicht fassen, all diese Schönheit hier für mich ganz allein genießen zu dürfen. Erst ein anderer Wanderer riss mich aus meinem Tagtraum und holte mich zurück ins JETZT. Ein kurzer Wortwechsel, ein letztes tiefes atmen der atemberaubenden Kulisse und dann drehte ich m, kehrte zurück in meinen Wagen und machte mich auf den Weg nach Hobart.

 

HOBART… ein “heißes” Pflaster.

Tja… ungelogen! Denn.. Buschbrände sorgten für Unruhe auf der Insel. Das Radio berichtete ununterbrochen von den ausartenden Bränden innerlands und teilte Nonstop mit welche Straßen nicht befahrbar seien. Ich gebe zu, ich war beunruhigt. Denn genau in diese Richtung führte mich meine Route. Irgendwie musste ich da durch, oder besser gesagt, vorbei! In Hobart angekommen schien es gerade hoch brisantes Thema zu sein, die Brände. Überall sah man Warnungen. Auch gab es eine Warnung für Hobart's Hausberg den Mount Wellington. Hm, aber ich war nun schon mal da, also könnte ich doch da hoch fahren. Und ich machte das einfach. An einer Tankstelle fragte ich nochmal nach, ob das denn machbar wäre, und dort sagte man mir,es wird bloß heiß gekocht aber gegessen wird noch lang nicht, also ich könnte beruhigt fahren. 

 

Die Fahrt auf den Mount Wellington war äußerst interessant. Umso höher ich kam, umso enger wurde die Straße, umso Auswegloser schien eine Flucht im Ernstfall. Sollte hier Panik ausbrechen, könne man sich gratulieren, soviel wusste ich mit SIcherheit.Ich erreichte den Gipfel. Ein unbeschreibliches Gefühl. Der Wind trug mich beinahe fort, die aussicht war gigantisch wenn auch begrenzt. Über dem Land lag eine dunstige Decke. Man konnte sehen dass Tasmanien litt unter den Bränden. Ich blieb nicht lange, irgendetwas sagte mir, ich muss weiter. Dringend. Also stieg ich wieder in mein Auto und erleichterte mich mit jedem Höhenmeter zurück ins Tal. Ich füllte meinen Tank noch einmal bevor ich mich auf den Weg machte Richtung Rockhampton, und damit auf den Weg Richtung Brandgebiet. Aber ich musste weiter bevor die Brände sich weiter ausdehnen. An der Tankstelle konnte ich das Feuer tatsächlich riechen und der Wind wehte Asche durch die Luft. Ja, das war unheimlich… Wieder fragte ich an der Tankstelle, ob ich denn dort fahren kann, wo ich fahren musste um mein tagesziel zu erreichen. Jaja… war die Antwort und außerdem würde ich schon sehen, wo ich nicht fahren sollte, denn ich könne keine Straßensperrung übersehen. Ich stieg wieder ein und wollte nur noch weg aus dem feurigen Gebiet. 

 

Als ich Hobart's Stadtgrenze erreichte und wieder auf die Landstraßen zufuhr, hielt ich an einer Kreuzung. Links-Straßensperre: Buschbrände- nicht weiterfahren! Rechts: freie Fahrt. Ich schluckte. Zwar musste ich rechts die Abzweigung nehmen aber warum, fragte ich mich, fuhr hier nicht ein Auto entlang. Ich wartete um zu sehen ob IRGENDJEMAND hier entlang fahren würde, als plötzlich ein junger Herr auf mich zukam. Er fragte höflich ob ich Hilfe brauchen würde und ich informierte ihn über meine Bedenken. Er sagte, ich könne ruhig da lang fahren. Ih könne auf Tasmaniens Straßensperren vertrauen und mein Weg sei sicher. Pfuh… ja gut. 

Ich errichte Queenstown 3 Stunden später sehr erschöpft durch die Anspannung die mich begleitet hatte all den Weg. Ja, ich muss schon sagen. Kein Empfang, kein Auto weit und breit und die Brände im Hinterkopf waren doch etwas beunruhigend. Aber ich erreichte mein Ziel, fiel in mein Hotelbett und schließ zwar glücklich in Sicherheit ein, aber tasmanisch war ich traurig. Das Land war so wunderschön, ich war traurig über die Brände und das Leiden. Allen voran war ich traurig für all die Tiere die ich auf Tasmaniens Straße liegen sah. Wir Menschen dürfen die Insel besuchen, wir dürfen uns hier bewegen, aber gehören tut sie uns doch nicht, die Insel. Sie gehört den Tieren hier, die friedlich leben, uns hier dulden und akzeptieren, da wäre es das wenigste mit höchster Vorsicht zu steuern und Acht zu geben auf all die wunderschönen Lebewesen hier…. Also, für mich zumindest logisch. Zig tote Tiere sah ich auf meiner Rundreise in dieser wundervollen Umgebung. Zig male entschuldigte ich mich bei den verlorenen Seelen für das was ihnen widerfahren ist. “Sie wissen nicht, was sie tun” sendete ich mental nach außen.

 

Zurück nach Queenstown. Mein Hotel war absolut cool. Anders kann ich es nicht sagen. Eine stylishe Bude, die wüsste ichs nicht besser, von Lucky Luke designed wurde! Am Nächsten Tag erwachte ich gut erholt und machte mich auf zu der berühmten Wanderlandschaft CRADLE MOUNTAIN. Unfassbar schön war das. Unfassbar. 

Zwar eine Touristenattraktion sondergleichen, aber durch die Größe war es möglich die Landschaft weitgehend allein zu genießen. Der Wind fegte ziemlich heftig, aber das war sehr wohltuend bei der Hitze. Einziges Manko hier… oder sagen wir etwas lästig- die Fliegen. War es kurz mal Windstill wurde man attakiert. Mund aufmachen-schlechte Idee! Haha!

 

Meine Rundreise endete wieder in Launceston. Ich war ein wenig wehmütig, weil ich einfach zu wenig Zeit zur Verfügung hatte Tasmanien zu erkunden. Was es definitiv gemacht hat mit mir? Tasmanien? Das ich mir sicher bin, hierher werde ich wieder reisen. Und MEHR Zeit einpacken!

Also an alle die mit Tasmanien liebäugeln… aufhören damit! Hinfahren und Tasmanien inhalieren!

 

Zusammenfassend, wie Tasmanien für mich ist?

 

Tasmanien ist so, als würde man auf Droge (geiler Droge) durch ein Gemälde schweben.

 

Ja. Das triffts am besten!

 

Alles Liebe

LOLA

 

 

HIER EINIGE HANDYBILDER aus Tasmanien!

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